Darauf sollten Sie bei dem Kauf von antiken Möbeln achten.
Reproduktionen und Umbauten antiker Möbel erkennen
Für den Laien ist es oft sehr schwer umgebaute, oder nachgebaute antike Möbel zu identifizieren – Antike Möbel bzw. Antiquitäten kaufen ist Vertrauenssache. Daher werden wir an dieser Stelle einige allgemeine Punkte aufführen, die Sie bei dem Kauf von antiken Möbelstücken beachten sollten. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass gute Kopien, gefälschte oder neu furnierte Stücke nur sehr schwer zu erkennen sind.
Fälschungen oder veränderte Möbelstücke lassen sich in die folgenden Gruppen einteilen:
Veränderte Möbelstücke: Hierbei handelt es sich um echte und antike Möbelstücke aus der Zeit, die jedoch verändert wurden, oder mit zusätzlichen Stilelementen versehen wurden, um sie als wertvollere bzw. gefragtere Stücke, oder als Möbel aus einer früheren Epoche erscheinen zu lassen.
Zusammengesetzte Stücke: Hierbei handelt es sich um ein Möbelstück das aus mehreren, an sich nicht zusammengehörigen Stücken geschaffen wurde. So erzielen diese Stücke einen weit höheren Pries, als die einzelnen Teile getrennt. Zusammengesetzte Stücke findet man häufiger bei englischen Antiquitäten. Zum Beispiel ist ein Aufsatzsekretär mehr wert als ein einfacher Schrägklappensekretär.
Umgebaute Stücke: Hierbei handelt es sich um die Verwandlung eines Möbels aus derZeit, das im Augenblick nicht so gefragt ist, in eines, das zur Zeit schneller einen Käufer findet; also zum Beispiel eine Kleiderschrank der zu einem Bücherschrank bzw. einem Virinenschrank umgebaut wurde.
Im Gegensatz zu modernen Reproduktionen kann das Erkennen von Kopien Schwierigkeiten bereiten. Moderne Reproduktionen sind häufig aus einem ganz anderen Holz gefertigt, als es “zu der Zeit” üblich war und sehen rundherum “neu” aus. Das Ergebnis ist häufig eine glänzende, unecht wirkende Oberfläche. Kopien aus früheren Epochen sind allerdings deutlich schwerer zu erkennen und zählen nun vom Alter her gesehen selbst zu den Antiquitäten. Zudem zeigen sich natürlich auch schon Alterserscheinungen wie am Originalmöbel.
Um die Originalität eines Möbelstückes zu beurteilen sind einige Faktoren von Bedeutung:
Abnutzungserscheinungen: Möbelstücke, die über längere Zeit genutzt wurden werden zweifellos Schrammen und kleine Beschädigungen aufweisen. Weiterhin sind die Böden von Fächern und Schubladen abgeschliffen, Laufleisten der Schubladen sind abgenutzt.
Patina: Durch konstantes wachsen und polieren über die Jahre erhält ein Möbelstück schließlich einen mattschimmernden Glanz, der in kurzer zeit nur sehr schwer zu reproduzieren ist. Außerdem ist das Holz fast immer etwas ausgeblichen. Hiervon ausgenommen sind Stellen, an die kein Sonnenlicht gelangt. Beispielsweise seien die Bereiche unterhalb der Beschläge, oder die Oberkanten von Schubladen genannt, hier muss es noch die ursprüngliche Färbung geben.
Furniere: Die heute verwendeten Furniere sind sehr dünn, die alten Furniere wurden von Hand geschnitten und sind daher deutlich dicker (ca. 3mm). An abgesplitterten Stellen, oder an Kanten lässt sich die Furnierstärke schnell erkennen.
Verbindungsstellen: Bei antiken Möbelstücken wurden sämtliche Verbindungen von Hand hergestellt. Daher weisen die Nahtstellen immer irgendwelche Unregelmäßigkeiten auf. Bei englischen Möbelstücken sind die Zinken der Schwalbenschwanzverbindung gewöhnlich sehr schmal ausgeführt. Dagegen sind die Zinken bei maschinell hergestellten Verbindungen breiter, sehr regelmäßig und genauso groß wie das eingreifende Gegenstück.